Die Dröppelminna
Betritt man die „Dröppelminna“ in Herrenstrunden, weiß man im ersten Moment nicht wohin man blicken soll, in den liebevoll und ausufernd dekorierten Gastraum oder in den offenen Küchenbereich. Diese Küche grüßt zunächst mit hauchfeinen Spargelstreifen mit Serranoschinken, das dazu gereichte körnige, frisch-fluffige Brot überzeugt ebenfalls. Dieser gelungene Einstieg wird von der Vorspeisen-Kreation aus hauchzarten Thunfisch-Medaillons und einer Avocado-Creme mühelos überflügelt. Ein Wimpel aus kross gebackenem Käse krönt die Komposition, fein aromatisiert mit schwarzer Mayonnaise, Senf-Vinaigrette, Kaviar und allerlei Kräutern. Ein gekonnt ausgewogener frischer Genuss, der immer neue Geschmacks-Varianten hervorbringt. Wer jetzt glaubt, ein Bärlauch-Süppchen sei nichts Aufregendes, den überzeugt Küchenchef „Toni“ mit leichter Hand eines Besseren. Das zarte Bärlauch-Aroma geht mit dem kräftigen Grundton aus Wurzelgemüse eine elegante Verbindung ein, die von einem seidig-zarten Schaum umspielt wird. Es folgt das Hauptgericht. Das sanft in Butter gebratene Filet vom Zander duftet nach Rosmarin und Thymian. Es ruht auf einem Bett aus mildem, sahnigem Sauerkraut. Die ellsässischen Wurzeln des Restaurant-Chefs Joëll Schramm, treten hier deutlich zutage. Belebt durch vielerlei Einflüsse der internationalen Küche, ist hier eine ganz individuelle Kochkunst entwickelt worden. Der Blick in die reichhaltige Weinkarte kann leicht zur längeren Lektüre werden, jedoch den passenden Wein kann man sich getrost vom kundigen Service-Team empfehlen lassen, das immer ruhig und freundlich agiert. Rustikale Eleganz und ländlich gemütlich inmitten bergischer Antquitäten, ein Ort zum Genießen; hier möchte man gerne wieder speisen.